Brexit und die Folgen - eine Firma aus Mammendorf
Brexit und die Folgen - eine Firma aus Mammendorf
Welche Auswirkungen hat der Brexit auf Firmen in Oberbayern ? Das Institut für Physik und Medizin in Mammendorf im Landkreis Fürstenfeldbruck wird die Folgen ganz massiv zu spüren bekommen. Die Mitarbeiter fertigen Herzfrequenzmesser.
Der Brexit wirft seine Schatten voraus und wirkt sich bereits auf einige mittelständische Unternehmen in Oberbayern aus. Das Medizintechnik-Unternehmen MIPM in Mammendorf im Landkreis Fürstenfeldbruck fertigt Herzfrequenzmesser. Die Zulassung lief bisher über England.
made in bavaria - zugelassen in England
Blaue Arbeitsjacke, weißes Logo, vier Buchstaben: MIPM. Das steht für das Mammendorfer Institut für Physik und Medizin. Die Mitarbeiter fertigen Herzfrequenzmesser für das MRT – alles „Made in Germany“. Nur die Zulassung der Produkte für die Europäische Union lief bisher über England. Der Brexit sei ein großes Problem für das Unternehmen und die 60 Beschäftigten, sagt Jennifer Rosenheimer, Geschäftsführerin der Mammendorfer Firma. Sie hätten in der ganzen EU nicht mehr verkaufen können und hätten einen hohen Absatzanteil verloren.
Mammendorf kein Einzelfall
Die Mammendorfer Firma steht für viele andere Unternehmen. Allein in Oberbayern haben rund 3.500 Firmen Handelsbeziehungen zu den Briten. Sie alle müssen jetzt mit den Folgen eines Brexits leben. Frank Dollendorf, der Bereichsleiter der Außenwirtschaft der IHK Oberbayern sagt, dass man sich alle Dinge anschauen müsse, die bisher mit dem Großbritannien-Geschäft zu tun hatten. Dabei müssten vor allem arbeitsrechtliche Dinge und Zollfragen geklärt werden.
Schnelle Lösung
Die Unsicherheit mit dem Brexit wurde Jennifer Rosenheimer in Mammendorf zu heikel. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Senior-Chef, hat sie entschieden, die Geschäftsbeziehungen nach England zu kappen. Jetzt lassen sie ihre Produkte beim TÜV Süd zu. Dadurch sei man nicht mehr abhängig von der politischen Entscheidung, ob das Unternehmen weiter produzieren kann.